Vor rund zwei Jahrhunderten, in einer Ära, die auf die "Hundert Schulen des Denkens" folgte, wurde Konfuzius im Jahr 551 v. Chr. in Qufu im chinesischen Staat Lu geboren. Diese Epoche war von gesellschaftlichen Umbrüchen und politischer Instabilität geprägt, während die einst mächtige Zhou-Dynastie in Auflösung begriffen war. Inmitten dieser Turbulenzen strebte Konfuzius nach einem tieferen Verständnis der grundlegenden Prinzipien und einer Vision für eine gerechte und harmonische Gesellschaft.
Konfuzius war eine Bastion traditioneller Werte und ehrte die lange Geschichte Chinas. Für ihn waren Treue und Aufrichtigkeit nicht bloß Worte, sondern höchste Leitprinzipien. Diese wurden durch zeremonielle Riten verkörpert, die nicht nur äußerliche Handlungen darstellten, sondern die innere Haltung und den Respekt gegenüber der Welt und den Mitmenschen zum Ausdruck brachten. Tugendhaftigkeit manifestierte sich in diesen Ritualen, indem sie den Weg zur Veränderung der Welt wies.
Seine Lehren betrachteten den Himmel (Tian) als Quelle kosmischer Ordnung. Konfuzius glaubte, dass der Mensch von der göttlichen Vorsehung auserwählt wurde, um eine moralische Ordnung auf der Erde zu etablieren. Dieser Grundsatz prägte seine Vorstellung einer gerechten Regierungsführung und einer harmonischen Gesellschaft.
Der Begriff "Junzi", den Konfuzius verwendete, um den "Edlen" zu beschreiben, zeugt von seinen tiefen Einsichten. Ein Junzi strebte danach, Tugenden wie Treue (Xiao), kindliche Pietät (Li), Riten und Wechselseitigkeit (Shu) zu leben. Dies bedeutete nicht nur Anstand und Bildung, sondern auch die Fähigkeit, den eigenen Platz in der Welt zu erkennen und sich den ethischen Anforderungen anzupassen.
Mit seiner leidenschaftlichen Betonung von Treue und Aufrichtigkeit als Eckpfeiler einer gerechten Gesellschaft, ermutigte Konfuzius dazu, traditionelle Riten und Bräuche zu pflegen. Er glaubte, dass die Art und Weise, wie man sich selbst behandelt, den Schlüssel zur Wechselwirkung mit anderen darstellt. Seine Philosophie lehrte, dass wahre Weisheit im Erkennen des eigenen Unwissens liegt und dass die Harmonie zwischen Mensch und Natur in der Anerkennung des eigenen Platzes in der Welt verwurzelt ist.